CIRCUS MOLACEK und RUDI MOLACEK

„Alles geht“
Molaceks Arbeiten beeindrucken mit ihrer Kraft und gleichzeitigen Leichtigkeit. Grenzen – so scheint es – hat sich der Künstler nie gesetzt, sondern sich durch Neugierde und Mut zum Risiko stets weiter entwickelt: Vom Dressman zum Fotografen, zum Kunstsammler, Maler und Computerkunstpionier. „Alles geht, und eigentlich kann man sich so die Freiheit im Leben nehmen, die immer mehr durch Moral und alles Mögliche eingeschränkt wird, die kann man ausspielen, so als postmoderner Hippie, als den ich mich bezeichne.“ Auch steht hinter der schönen Oberfläche auch immer wieder eine Kehrseite: „Der Tod. Oder das Böse. Alles ist drin. Und deswegen ist es das so wie eine Metapher für’s Leben“, sagt Molacek.
Geboren in Kindberg, lebt und arbeitet Molacek in Wien und Berlin. Studierte Wirtschaftswissenschaften in Wien und war von 1985 bis 1991 als Gastprofessor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien tätig. Neben der eigenen künstlerischen Tätigkeit begann er ab 1983 eine sehr persönliche Sammlung zeitgenössischer Kunst zusammenzustellen. Ausgewähltes wird in der aktuellen Ausstellung gezeigt.
In der Sondermanege im EG wahren schräge stimmgewaltige Charakterfalken ebenso keinen Abstand, wie bourlesque Tänzerinnen umwerfende An- und Einsichten gewähren, währenddessen Ichs Schüler bei heute selten freier Wahl von Technik und Methode mit sich selbst das je beste Bild erringen. Also Lichtbilder vom Feinsten. Von und mit Wolfgang Zac, Bela Borsodi und Markus Mittringer.
FR 31. Oktober 18.00 Uhr Präsentation des Ausstellungskatalogs. Eintritt frei!FR 31. Oktober 18.00 Uhr Präsentation des Ausstellungskatalogs. Eintritt frei!


Wolfgang Zac
Wolfgang ZAC, 1967 in Voitsberg als Wolfgang Zajc geboren und in Köflach aufgewachsen, lebt und arbeitet heute zwischen Los Angeles und Berlin. In den USA verlor sein Name das „J“ – zu schwer auszusprechen – und wurde zu „ZAC“: eine kleine Verschiebung, die zum Markenzeichen avancierte. Von der Steiermark führte ihn sein Weg an die Universität für Angewandte Kunst in Wien, wo er bei Rudi Molacek studierte. Molacek, Lehrer, Mentor und später Freund, holte ihn früh nach New York, wo ZAC erste Erfahrungen als Assistent sammelte und die Energie der internationalen Kunst- und Fotoszene aufsog. Heute zählt ZAC zu den international gefragtesten Werbefotografen. Er arbeitet für Marken wie Apple, Samsung, US Army, Adidas, Asics, Jack Daniel’s, Bacardi, Corona, Coca Cola, Pepsi, Red Bull, Hugo Boss, Lego, Marlboro, Porsche, Volkswagen, Mastercard, Erste Bank u. v. m. Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche internationale Auszeichnungen, darunter Cannes Lions, ADC Awards, D&AD, Eurobest, die London International Awards sowie die Aufnahme in Lürzer’s Archive „200 Best Ad Photographers Worldwide“.
Doch all diese Stationen und Preise sind für ZAC nur Randnotizen. Für ihn existiert keine Trennung zwischen Auftragsarbeit und freier Arbeit. Seine Herangehensweise bleibt dieselbe – ob für eine globale Marke, ein Magazin oder ein persönliches Projekt. Es gibt nur gute Fotografien und schlechte Fotografien. Punkt. Werbung ist für ZAC nicht bloß Kampagne, sondern Teil des öffentlichen Raums – und damit eine Form von Kunst, die Verantwortung trägt. Bilder, die Millionen erreichen, prägen Wahrnehmung und Haltung. Diese Verantwortung nimmt er ernst, indem er jeder Arbeit denselben Anspruch gibt: Sie muss bleiben, wirken, über den Moment hinaus. „Der Begriff Authentizität ist inflationär geworden, auch in der Werbung. Jeder benutzt das Wort für alles, ich lese es in jedem Kampagnenbriefing – und so hat es längst seine Bedeutung verloren. Werbung ist sowieso nie echt, jedes Bild ist inszeniert.“ Für ZAC geht es nicht um das Versprechen von Echtheit, sondern um den rohen Kern eines Augenblicks: ein präzise konstruiertes Chaos, das jenen Moment hervorbringt, den niemand hätte vorhersagen können. So entstehen Fotografien, die sich von der glattgebügelten Werbewelt absetzen: roh, direkt, voller Energie. „Ein gutes Bild vibriert noch, es ist nicht auserzählt. Erst der Betrachter beginnt, die Geschichte weiterzuschreiben. Aber zuerst muss es dich berühren. Du musst etwas fühlen.“
Mit dem „Circus Molacek“ kehrt er, ungeplant und doch folgerichtig, an den Ort seiner Kindheit zurück – ein poetischer Zufall, der Herkunft und Welt, Mentor und Werk, Erinnerung und Gegenwart miteinander verschränkt.
Bela Borsodi
..ist in Wien geboren und in einer Künstlerfamilie aufgewachsen. Im Rahmen des Studiums von Grafikdesign und bildender Kunst kam Borsodi zufällig auf die Fotografie und merkte, dass er sich in der Fotografie ausdrücken kann und begann, damit zu experimentieren. 1993 Umzug nach New York und 1999 kam die Stillleben-Fotografie, die immer noch eine wesentliche Rolle in seiner Arbeit spielt. Im Jahr 2013 begann er, auch als Regisseur an Kurzfilmen zu arbeiten. 2018 wurden “Unicorn” mit Libraryman und 2019 “Phytophile” mit Dashwood Books produziert. Im Moment lebt Bela Borsodi in New York.
Markus Mittringer,
Kunstkritiker, Texter, Fotograf …
zeigt in der Sondermanege den Zusehern, wie bourlesque Tänzerinnen umwerfende An- und Einsichten gewähren.



Vernissage
(c)FotoAgathonKoren
Spotlight
(c) Rudi Molacek, Wolfgang Zac, Markus Mittringer
Hinweis
Am Freitag, den 10.Oktober ist das Kunsthaus geschlossen!
ZEIT REISENDE
14. November 2025 bis 10. Jänner 2026

Erst wenn ich mich im Bild spüren und finden kann, ist es vollendet.
Hans Giegerl
Im Zentrum dieser Ausstellung steht Hans Giegerl. Auf seiner jahrzehntelangen Reise taucht er tief in seine eigenen Schaffens- und Lebensphasen ein und verwandelt persönliche Erfahrungen in sinnreiche, oft meditative Werke. Prägende Ereignisse seines Lebens dienen dabei als Impulsgeber für ein künstlerisches Konzept, das zwischen Licht und Schatten, Leben und Tod und dem Figurativen changiert. In Giegerls Arbeiten begegnen uns einerseits bewusst gesetzte helle und gleichzeitig zaghafte Akzente, welche doch immer wieder den Schatten der Erinnerungen weichen sollen. Seine „letzte“ Phase, in der der Künstler selbst reflektierend angekommen ist, lässt eine Auseinandersetzung mit dem „Heimgehen“ erkennen. Es sind beeindruckende Sonnenuntergangsstimmungen, in allen Facetten und Farben, groß auf Leinwand projiziert.
„Ich verliere mich im Malvorgang“, so der Künstler über sein Schaffen. Mit dieser Ausstellung ehren wir einen herausragenden regionalen Künstler und sein jahrzehntelanges Schaffen. Gleichzeitig feiern wir Hans Giegerls 80. Geburtstag – ein Anlass, den wir gemeinsam mit ihm, mit eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern aus der Region, mit Wegbegleitern, Freunden und Freundinnen würdigen möchten. Ein zentrales Thema der Schau ist die Frage nach der möglichen Vielfalt von Betrachtungsweisen auf Kunst. Der Zugang soll ein emotionaler und wertschätzender sein.
Elisabeth Raunig
Für Elisabeth Raunig war und ist das Reisen ein zentrales Element ihrer künstlerischen Entwicklung. Besonders die geheimnisvollen Steinskulpturen der Osterinsel prägten ihr Schaffen nachhaltig. In der Ausstellung treten ihre Protagonisten in unterschiedlichster Gestalt auf: mal als stille Wächter, mal königlich, kindlich oder gar fabelhaft. Die kleinen und großen Figuren begegnen dem Betrachter auf unmittelbare Weise und sie bleiben nicht stumm: ihre Erscheinungen erzählen Geschichten. Und laden dazu ein, diese weiterzudenken. Der persönliche Interpretationsspielraum ist dabei grenzenlos und wird zum Teil des künstlerischen Erlebnisses.
Auf Wunsch des ausstellenden Künstlers und Jubilars stehen diese beiden Künstlerinnen an seiner Seite. Aus gemeinsamen Ausstellungen und einer, von gegenseitiger Wertschätzung geprägten Freundschaft, ist eine Verbindung gewachsen, der wir in dieser Schau Raum geben wollen.


Monika Barwig
In den Bildern von Monika Barwig wird das Antlitz zum Spiegel des Innersten. Verletzlichkeit tritt zutage – nicht als Schwäche, sondern kraftvoll inszeniert. Die Künstlerin experimentiert mit unkonventionellen Materialien und setzt dabei auch grob anmutende Strukturen ein, die ihren Werken eine besondere Tiefe verleihen. Vor allem ihre markante Strichtechnik erzeugt eine intensive, oft zunächst verschlossene Wirkung. Der seelische Ausdruck verbirgt sich nicht im Offensichtlichen – man muss hinschauen, sich einlassen, um den Zugang zu finden.
Rahmenprogramm
SA 15. NOV 11.00 Uhr Führung durch die Ausstellung. Eintritt: € 10,00
FR 28. NOV 14.00 Uhr Kunst Workshop mit Monika Barwig für Kinder und Erwachsene. Eintritt frei.
MI 3. DEZ 19.00 Uhr Einladung der Weinritter zur Tafelrunde. Eintritt wird in Kürze bekannt gegeben.
SA 13. DEZ 10.00 Uhr Weihnacht‘ im Kunsthaus. Die Musikschule Köflach musiziert im Kunsthaus. Eintritt frei.
SA 10. JAN 19.00 Uhr Finissage