Tradition & Innovation

Das weststeirische Maler-Revier

Diese Worte sind für uns keine Worthülsen oder Floskeln. Seit mehr als 10 Jahren füllen wir das von uns kreierte weststeirische Maler-Revier mit Leben und machen es damit erst lebendig. Wir schaffen ein Bewusstsein für Kunst in unserem näheren Umfeld und sind bemüht den Blick über den Tellerrand nicht außer Acht zu lassen.
Aber was ist das Maler-Revier? Und warum ist diese Marke für unsere künstlerische Weiterentwicklung so wichtig? Das Maler-Revier ist nach dem Köflacher Kunstpreis, welcher in den 1960, 1970 und 1980er Jahren die Stadt weit über die Landes- und Bundesgrenzen hinaus bekannt gemacht hat, das logische Nachfolgeprojekt. Durch die Landesausstellung „Mythos Pferd“ im Jahr 2003 konnten wir es wagen, in die großen Fußstapfen der mittlerweile nicht mehr existierenden Galerie Dr. Eder zu treten und haben uns der Weiterentwicklung dieser Erfolgsgeschichte verschrieben.

Als Kohlenrevier ist die Weststeiermark vielen bekannt, aber als Maler-Revier?
Dass Kunst im Kernraum Köflach-Voitsberg eine überaus beeindruckende Geschichte zu erzählen hat, zeigt uns die Publikation „Das Weststeirische Maler-Revier“. Die Bandbreite des Gezeigten ist gewaltig: fragile Poesie in der Grafik, künstlerische Fotografie, unpathetischer Ernst in der Malerei, subtile Rauminstallationen aus unterschiedlichsten Materialien, Experimentelles im Bereich Keramik. Im Maler-Revier erzeugen die Pole Innovation und Tradition jene kreative Spannung, aus der herausragende Kunst erst wirklich fruchtbar werden kann.

In der 2006 erschienenen Publikation werden vierzehn Künstlerpersönlichkeiten vorgestellt. Ab diesem Zeitpunkt widmet sich das Kunsthaus Köflach diesem thematischen Schwerpunkt. Wir wollen nicht nur Maler-Revier auf dem Papier und in Form dieser Publikation sein, sondern das auch leben!
Diese lose Gruppierung von zum Teil auch untereinander befreundeten Künstlern, die einerseits in dieser Region geboren wurden – wie Siegfried Amtmann oder Franz Dampfhofer – oder von auswärts hierhergezogen sind – wie Gottfried Fabian oder Friedrich Aduatz – stellen bis heute eine Bereicherung für alle weiteren künstlerischen Entwicklungen in der Region dar. Diese Gruppe war und ist Basis, Nährboden, Humus, Katalysator, Impulsgeber und vieles mehr.
Mit Gruppen- und Einzelausstellungen haben wir so manchen runden und halbrunden Geburtstag gefeiert, die Wiederkehr eines Todestages zum Anlaß genommen, um an das Vermächtnis zu erinnern und die eine oder andere Position herausgearbeitet.

Wir zementieren uns nicht ein, ruhen uns nicht aus, sondern laden immer wieder interessante und spannende KünstlerInnen zu uns ins Maler-Revier ein.
Die nächste[n] Generation[en] steht/stehen bereits in den Startlöchern und die Liste von KünstlerInnen, die zwar hier geboren wurden aber national und international reüssieren konnten, ist mittlerweile lang: Max Moswitzer, Gustav Troger, Klaus Robida, Klaus Schuster oder Veronika Dreier.
Wunderbare Ausstellungen auf internationalem Niveau waren die Präsentation der Arbeiten der Konzeptkünstlerin Matta Wagnest oder die durch die italienische Concept Art und Arte Povera beeinflusste Kunst von Eduard Winklhofer. Diese Beispiele lassen uns hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

Die Künstlerinnnen im „Weststeirischen Maler-Revier“ wurden in der eingangs erwähnten Publikation ausgespart, weil es den Umfang schlichtweg gesprengt hätte, werden bei der inhaltlichen Konzeptionierung unserer Jahresprogramme keinesfalls dem interessierten Publikum vorenthalten und sind selbstverständlich integraler Bestandteil in der Konzeptentwicklung.
Seit der Eröffnung des Hauses im Jahr 2003 versuchen wir einen ausgewogenen, spannenden und interessanten Mix aus Klassikern der Moderne, Advantgarde aber auch intermedial arbeitenden KünstlerInnen zu präsentieren.